Rezensionen: "Sonntags"




[...] Den obligatorischen Sonntagsausflug der Familie schildert die junge Tochter, den verunglückten Zoo-Gang, die Probleme mit der neunjährigen Schwester, die auch die kleinsten Tiere retten will. Das stille Entsetzen dieser, als sie zusehen muss, wie einige Jungen Käfer mit Schlägen und Hindernislaufen quälen. Und der Zwischenfall, als einer der Jungen sich den Kopf aufschlägt und ins Becken stürzt. Wohl durch ein Hindernis, das die kleine Schwester gebaut hatte, damit die Quäler den Schmerz der Käfer spüren sollten. Auch hier seziert die Autorin kühl, durch den Mund der Erzählerin, die Banalität des Familienausfluges. Wenige Sätze genügen, um einen dunklen Blick unter die Oberfläche der ritualisierten Familienharmonie werfen zu können. [...]

Pirmasenser Zeitung, 31.12.2008



[...] Myriam Keil betrachtet diese Charaktere jedoch nicht aus einer empathischen Sicht, sondern mit kühlem Interesse, das sich auch in einer schlichten, oft sachlich-einfachen Sprache niederschlägt. Worte werden hier zu Seziermessern, in Sätze gepackt, die mit Antiseptikum getränkt scheinen. So auch in ihrer Geschichte "Sonntags", die einen Familienausflug beschreibt, der eher albtraumhaft als in irgendeiner Hinsicht idyllisch erscheint. [...] Trotz einiger Längen gelingt es Keil, in dieser Geschichte Spannung aufrecht zu erhalten. [...]

Die Rheinpfalz, Pirmasenser Rundschau, 30.12.2008



Myriam Keil, Jahrgang 1978, hat ein kleines Bändchen vorgelegt, in dem sie ihre erzählerischen Fähigkeiten unter Beweis stellt.

Buchtipp auf "ElitePartner.de", Dezember 2008  --> vollständige Rezension lesen






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