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anfänge
so denke ich dich:
unter den apfelbäumen im herbst
ins gras gefallen und die verstreuten
karten unseres spiels
das immer ernst gewesen ist
gewinnen ist nur zufall
hast du gesagt
wie glück dachte ich
habe es nicht ausgesprochen
damit du nicht darauf bestehen konntest
die karten neu zu mischen
manchmal hast du
einen joker in die luft geworfen
und dich fürs schummeln entschuldigt
das waren die guten tage
an denen wir beide
hin und wieder sieger waren
relikte
in meinem mantel erwacht
zu groß für den tag, heute nur
die erinnerung, der geruch
frisch gestrichener wände
läuft bis unter die haut, fast
fühlbar schwimmt mein mund
zum fenster, wo ich einziehe
und neue möbel brauche
den blick verstellt und beinahe
blind geworden, doch selbst
auf meinem schreibtisch spürt
ein leeres glas noch deine hand
essstörung
im westen lagert der sommer
die ersten mückenstiche ein
das kind steht still mit den knien
über der wiese, es glaubt nicht mehr
an die passform einer blume
in seiner hand oder an gestern
schnittmuster kämmen den wind
zum dreiköpfigen pferd
links und rechts, vom himmel abwärts
gesichter, die den standard üben
im gerüst an der hauswand ist das fallen
der schritte eines fußgängers
mit den tauben zehen, da fehlt etwas
vom rest des tages
bis in die knochen, bis ins mark
ein hunger, der dünner ist als luft
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